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Ganzjahres-Stromspeicher picea 2 ist am Markt

Wer ist der Hersteller der beiden Brennstoffzellen?

In picea ist ein Brennstoffzellen-Stack von Ballard verbaut. Die Brennstoffzelle oder auch das Brennstoffzellenmodul, also die zugehörige Peripherie zur Einbindung des Stacks zur Steuerung und zum Medien- und Wärmemanagement, ist von uns entwickelt. Analog ist es auch beim Elektrolyseur. Der Stack des Elektrolyseurs wird von Enapter bezogen. Der Elektrolyseur an sich, was wir auch als Elektrolysemodul bezeichnen, beinhaltet die Peripherie zur Einbindung und zum Betrieb des Stacks. Er umfasst Hard- wie auch Software und ist auch von uns entwickelt.

Wie ist Ihre Erfahrung sowohl mit den Brennstoffzellen als auch mit dem Hersteller?

Wir machen mit Ballard nach wie vor sehr gute Erfahrungen. Ballard hat sich als sehr solider und zuverlässiger Partner erwiesen, den wir langfristig in unsere technischen Entwicklungsprozesse einplanen.

Wie hoch ist die Ausgangsleistung der Brennstoffzellen?

Die Ausgangsleistung der Brennstoffzelle liegt bei bis zu 1,5 Kilowatt elektrisch. Wir kombinieren in picea das Beste aus zwei Technologiefeldern, zum einen aus der Wasserstofftechnik und zum anderen aus der Batterietechnologie. Die Brennstoffzelle läuft meist tagsüber und gleichmäßig in längeren Zeitperioden, um kontinuierlich Energie bereitzustellen. Da dies über den Tag verteilt über mehrere Stunden geschieht, reicht eine Leistung von bis zu 1,5 Kilowatt im Einfamilienhaus sehr gut aus. Kurzfristige Leistungsbedarfe können aus der Batterie und der Leistungselektronik beantwortet werden. Die Batterie wird über die Brennstoffzelle im optimalen Ladezustand gehalten, um jederzeit Leistung bereitstellen zu können. Der Clou ist, dass die Leistung der Brennstoffzelle über diesen Weg von dem dynamischen Lastbedarf des Hauses ein Stück weit entkoppelt wird. Auch in picea 2 findet sich dieses lebensdauerschonende Konzept wieder.

Gegründet 2014 zählt HPS inzwischen mehr als 200 Mitarbeitende. Wie finanziert sich das Unternehmen?

HPS ist überwiegend eigenkapitalfinanziert durch Investoren. Wir werden darüber hinaus von der Santander Bank unterstützt, konkret mit einer Kreditlinie für unser Unternehmen und mit dem gemeinsamen Finanzierungsangebot für unsere picea-Kunden.

Seit 2019 konnten Sie bereits über 500 picea verkaufen. Allgemein war der Markt für Brennstoffzellen zur Hausenergieversorgung (sprich: Brennstoffzellenheizgeräte) zuletzt rückläufig. Wie haben Sie den Markt 2023 erlebt?

Picea ist ein Langzeit-Stromspeicher, der mittels Brennstoffzelle selbsterzeugten Wasserstoff rückverstromt. Deshalb sind unmittelbare Vergleiche von picea mit Brennstoffzellenheizungen kaum möglich. Wir haben das Jahr 2023 als sehr dynamisch und herausfordernd wahrgenommen. Es war geprägt von Schwierigkeiten in den Lieferketten mit Auswirkungen auf die Produktion, was wir vor allem bei der Auslieferung und im Service gespürt haben. Hinzu kam, dass auch wir den Druck auf die Baubranche durch steigende Zinsen in unseren Absätzen merken. Durch eine fehlende klare Rahmengebung seitens des Gesetzgebers kam es zu einer Zurückhaltung bei den Kunden.

Welche Markterwartung haben Sie für 2024?

Wir gehen davon aus, dass das Marktumfeld bis auf weiteres volatil bleibt. Wie gesagt, fehlen die gesetzlichen Rahmenbedingungen, mit denen Kunden sicher in picea investieren können. Schon seit Langem fordern wir eine umfangreiche und angemessene Förderkulisse zur Anschaffung von Ganzjahres-Stromspeichern. Die saisonalen Speicherkapazitäten von picea mit bis zu 1.500 Kilowattstunden elektrisch können als Absicherung gegen Dunkelflauten und zur Netzstabilisierung im Niederspannungsnetz dienen – dies bietet in dieser Größenordnung kein anderer Heimspeicher auf dem Markt. Trotz des schwierigen Jahres 2023 blicken wir in volle Auftragsbücher und sind uns sicher, dass der Umsatz 2024 wachsen wird.

Freitag, 19.04.2024

Von Robert Donnerbauer
Redaktion, Heizungs-Journal Verlags-GmbH
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