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ifh/INTHERM 2024 hat ein starkes Zeichen gesetzt!

Nürnberg hat geliefert! Die Fachmesse ifh/INTHERM ist zu dem Erfolg geworden, der im Vorfeld gleichermaßen versprochen und erhofft war.

Das Bild zeigt eine Messeszene.
Quelle: Eckhard Martin
Klasse Masse: Die ifh/INTHERM hat mit rund 37.500 Besuchern ihre Bedeutung und ihren Stellenwert für die gesamte Branche auch in schwierigen Zeiten mehr als überzeugend unter Beweis gestellt.

Ein starkes Zeichen für die gesamte Landschaft der Regionalmessen. Offiziell genannte 37.500 Besucher entsprachen einem Plus von 25 Prozent gegenüber 2022 – das war angesichts der unsicheren Marktlage richtig viel. Und nicht so ganz weit weg von den „goldenen Zeiten“, gut zehn Jahre zurück. Da wurden 45.500 Besucher gezählt. Die Gesellschaft für Handwerksmessen (GHM) hatte sich, in Kooperation mit den Fachverbänden aus Bayern und Baden-Württemberg, aber auch gehörig ins Zeug gelegt, um den 414 Ausstellern (2014: rund 700) den erwarteten Zuspruch zu sichern – bis hin zu jeder Menge kostenlosen Eintrittskarten. Aber Klappern gehört bekanntlich zum Handwerk, und am Ende stimmen Fachplaner und Fachhandwerker wie jeder andere Kunde auch mit den Füßen ab ...

Eine Frage der Qualität

Was sie zu sehen bekamen, war – rein flächenmäßig betrachtet – deutlich weniger als in besagten „goldenen Zeiten“. Was nichts darüber aussagt, dass die Hersteller nicht zahlreich vertreten gewesen wären. Es war vielmehr zum einen eine Frage der gebuchten Ausstellungsfläche (viele Stände waren deutlich kleiner als früher) und zum anderen eine Frage des Marktsegments. Bei den Heizern, den Installationstechnikern und den Wasseraufbereitern trat man sich vor allem an den Ausstellungstagen zwei und drei gut auf die Füße. Bei den Sanitärherstellern hingegen, den schönen Produkten vor der Wand, hingegen gar nicht. Aus einem einfachen Grund: Es war kaum einer da! Schauen wir mal ins Ausstellerverzeichnis, unter den Warengruppen: Duscharmaturen? zwei Aussteller. Duschen? zwei Aussteller. Waschtisch? 3 Aussteller. Wannen? zwei Aussteller. WC? zwei Aussteller. Badmöbel und Spiegel? Je zwei Aussteller. Doppelnennungen sind ausdrücklich möglich; und „Hersteller“ bedeutet hier auch immer wieder „Fachgroßhändler“, denn die haben gegenüber dem Fachhandwerk sehr deutlich Flagge gezeigt, während ganz viele alt-etablierte Produzenten durch Abwesenheit glänzten. Am Rande vermerkt: Da nutzt es auch wenig, wenn einige von eben diesen Abwesenden als Messe-Besucher in Nürnberg schwärmten, wie toll und herausragend und stylisch doch die Teilnahme einen Monat zuvor auf der „Mostra Convegno“ in Mailand gewesen sei. Hier, vor Ort, in Nürnberg hätte sich das Fachhandwerk Präsenz gewünscht und eine Stärkung des Marktes – und die blieb eben aus.

Das Bild zeigt eine Messeszene.
Quelle: Eckhard Martin
Sie wollen machen, die „Macher“ aus Planungsbüros und Handwerk, denen in Nürnberg vor allem von Heiztechnikern, Wasseraufbereitern und Installationstechnikern die Hand gereicht wurde.

Eine Frage des Respekts

„Wir sehen das“, sagte mehr als ein Fachhandwerker im Gespräch, „sehr genau und ziehen daraus unsere Schlüsse. Weil das Zusammenstehen in wirtschaftlich schweren Zeiten, die für uns alle herausfordernd sind, auch etwas mit Respekt vor dem anderen zu tun hat. Mit Respekt aufgrund langjähriger Geschäftsbeziehungen genauso wie mit Respekt gegenüber dem dreistufigen Vertriebsweg, der in den Sonntagsreden doch so gerne viel beschworen wird. Dieser Respekt kann aber keine Einbahnstraße sein!“

Das Bild zeigt den Repabad-Messestand.
Quelle: Eckhard Martin
Ein Bild mit echtem Seltenheitswert: Sanitärausstattung vor der Wand, beispielsweise schöne Wannen und Waschtische, war zur ifh/INTHERM diesmal nur ausgesprochen überschaubar vertreten.

Dass es den Respekt in der Branche aber noch gibt, konnte man nämlich gleichzeitig sehr deutlich in den Heiztechnik-Hallen sehen. Vom Hickhack und dem ungeschickten Kommunikationsverhalten der Ampel-Regierung äußerst gebeutelt wird in dem Geschäftszweig zwar schon seit Längerem nur noch auf Sicht gefahren, die Läger beim Großhandel sind (beispielsweise mit Wärmepumpen) noch auf Monate hinaus übervoll, die neuen Förderprogramme verzögern sich immer wieder – und dennoch zeigten die Grünen, Blauen, Orangenen oder Sonst-wie-Farbigen alle Flagge, bis hin zu den Holzheizern. Der heizungsbauende Fachhandwerker dankte es mit großem Interesse, mit fundierten Nachfragen und mit dem Versprechen, sich zurück daheim trotz aller politischen Verunsicherungen aktiv reinzuhängen in die verkaufsfördernde Endkundenberatung.

Das Bild zeigt eine leere Messehalle.
Quelle: Eckhard Martin
Der Blick hinter die Messe-Kulissen sei der Vollständigkeit halber nicht vergessen: Es gab noch eine Menge Luft in den Hallen, aufgrund nicht so zahlreicher Aussteller mit kleineren Ständen.

An dieser Stelle aus gegebenem Anlass ein Wort in eigener Sache: „Verunsicherung“ war im Kontext des aktuellen Wärmemarktes rund um Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG) und Gebäudeenergiegesetz (GEG) oder Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) tatsächlich das wohl am häufigsten gehörte Wort auf der ifh/INTHERM. Um diese Verunsicherung aufzulösen, hat der HeizungsJournal Verlag hoch aktuell das Fachbuch „Haustechnik kompakt“ herausgegeben. Auf gut 60 Seiten finden sich hier („Zum Preis von nur zwei Brez’n auf der Nürnberger Fachmesse!“) alle wichtigen Infos, die ein Fachplaner, Fachhandwerker oder auch Betreiber rund um die genannten Gesetze, aber auch zum Heizungstausch an sich wissen muss – inklusive der jeweiligen Fristen und notwendigen Anträge, mit vielen Verlinkungen hin beispielsweise zu den entsprechenden Formularen. Das Buch kann direkt im Web-Shop unter www.sanitaerjournal.de als gedruckte Ausgabe oder als E-Book bestellt werden.

Dienstag, 11.06.2024

Von Eckhard Martin
Chefredaktion SanitärJournal
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