Lokale Energiewende
Während die PV-Anlage mit 7,23 kWp hauptsächlich im Sommer tagsüber die Stromversorgung übernimmt, deckt der „Dachs“ mit 5,5 kW elektrischer und 14,8 kW thermischer Leistung vor allem nachts und in den Wintermonaten die Grundversorgung mit Wärme und Strom ab. Somit werden etwa 60 Prozent des Strombedarfs in der Wohnanlage je zur Hälfte aus der PV und dem BHKW gedeckt und etwa 70 Prozent des gesamten Wärme-bedarfs durch den „Dachs“ selbst. Ein Pufferspeicher mit 1.500 l, in den die Wärme des BHKWs eingespeist wird, sorgt dafür, dass die 24-kW-Gas-Brennwerttherme nur noch zur Spitzenlastabdeckung benötigt wird.
Die Komplexität dieser Energie- und Gebäudetechnik erfordert Fachwissen, doch sowohl die Installation als auch der Betrieb stellten für den Installateur- und Heizungsbauermeister Brosch keine Herausforderungen dar: „Die Inbetriebnahme der gesamten Anlage war kein Problem. Jetzt werden beide Häuser gemeinschaftlich versorgt und die unterschiedlichen Wärmeübertrager, wie Fußbodenheizung und Wandheizkörper, optimal bedient. Die Wärme wird über ein Nahwärmenetz bis in die Wohnungen verteilt. Die Wohnungsstationen leiten die Wärme in die Heizkörper und ein integrierter Wärmeübertrager erzeugt bei Bedarf das Trinkwarmwasser.“
Fazit
Mit der dezentralen Strom- und Wärmeerzeugung ist das Objekt in Essen-Kupferdreh fast unabhängig vom öffentlichen Stromnetz. „Ich kann den Stromautarkiegrad von 55 bis hin zu 80 Prozent je nach Jahreszeit steigern“, freut sich Berresheim. „Besonders die regenerative Stromerzeugung beteiligt die Mieter aktiv an der Energie-wende und ermöglicht es mir, alle Ressourcen fürs Wohnen aus einer Hand anzubieten.“ Seine Mieter erhalten den selbst erzeugten Strom rund zehn Prozent günstiger als beim Grundversorgungstarif und überschüssiger Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist.