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Einzelraumregelung von Flächenheizungen – eine Übersicht

(Versteckte) Kosten der Drahtloskommunikation

Ein großer Vorteil kabelloser Regelkomponenten liegt im geringeren Verdrahtungsaufwand. Der scheint besonders attraktiv, weil manche Heizungsbauer eher ungern an der Elektrik tätig werden. Eines wird jedoch oft übersehen: Was bei der Verkabelung vereinfacht wird, wird lediglich in die Einrichtung der Drahtlosverbindung verlagert. Netzwerke müssen konfiguriert, Geräte authentifiziert und "over the air" einander zugewiesen werden. Dazu wird in der Regel ein eigenes Gateway benötigt, welches neben dem Installationsaufwand auch die Produktkosten erhöht.

Die Installation wird somit nicht unbedingt einfacher, sondern eher "anders". Da viele SHK-Fachhandwerker sich jedoch ebenso wenig als Netzwerktechniker oder IT-Spezialist betätigen möchten, spielt ihnen der vermehrte Einsatz von Drahtloskommunikation nicht wirklich in die Karten. Im Gegenteil sind Probleme sogar noch weniger greifbar und somit schwerer zu lösen, wenn sie in drahtlosen Netzwerken auftreten, als bei falschen elektrischen Anschlüssen oder Kabelbrüchen. Verdrahtungsaufwand sparen zu wollen, kann also ein "Scheinsieg" mit hohen versteckten Kosten sein.

Die Qual der Wahl

Auch wenn sich einige Argumente für den Einsatz von Batterien finden, spricht aufgrund des Ausfallrisikos, laufenden Aufwands und der Umweltaspekte vieles für eine verkabelte Spannungsversorgung. Durch ein intelligentes Produktdesign lassen sich zudem die Anforderungen an eine verkabelte Installation weiter verringern. Wenn Raumthermostate und -sensoren minimalinvasiv in bestehende Mehrfachschalter zu Licht und Steckdosen zu- oder eingefügt werden können, vereint die kabelgebundene Spannungsversorgung sogar im Gebäudebestand das Beste aus beiden Welten – ohne große Wandschlitze stemmen zu müssen.

Mit Blick auf die Kommunikation der Regelkomponenten untereinander hat eine Kabelverbindung viele technische Vorteile und empfiehlt sich daher als bevorzugte Variante einer Einzelraumregelung von Flächenheizungen. Drahtloskommunikation über Funk oder WLAN ist jedoch eine hervorragende Alternative, wenn Verkabelungen nicht gangbar sind – beispielsweise in der Renovierung. Da beide Wege ihre Daseinsberechtigung haben, sollte man für beide auch technische Lösungen zur Hand haben, um für jede Installationssituation gerüstet zu sein. Im besten Fall lassen sich die Regelkomponenten der drahtlosen und verkabelten Varianten sogar miteinander kombinieren, um Lagerhaltung und Disposition zu vereinfachen.

Schema eines Hauses mit einer Einzelraumregelung der Flächenheizung.
Quelle: Sorel
Systembeispiel 1: klassisch verkabelte Einzelraumregelung.

Schema eines Hauses mit einer drahtlosen Flächenheizungs-Regelung.
Quelle: Sorel
Systembeispiel 2: Funksensoren übermitteln die Raumtemperaturen drahtlos an Zentralthermostat und Verteiler.

Schema eines Hauses mit gemischtem System zur Flächenheizungs-Regelung mit verkabelten Raumsensoren im EG, Funkthermostaten und -sensoren im OG.
Quelle: Sorel
Systembeispiel 3: Gemischtes System mit verkabelten Raumsensoren im EG, Funkthermostaten und -sensoren im OG.

Mittwoch, 09.12.2020

Von Jonas Bicher
Geschäftsführer, Sorel Mikroelektronik GmbH
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