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E-Auto finanziert den Restbetrag

Wo verbirgt sich noch technisches Optimierungspotential? Nach dem Verlauf der Produktionskosten pro Monat zu urteilen, sollte das „XRGI“ im Haus Kruse in den Sommermonaten tunlichst stillstehen, wenn es denn Ersatz für die Brauchwarmwasserbereitung gäbe. Wie schon beschrieben, mangelt es zurzeit noch daran. Eine PVT-Anlage kommt aber demnächst aufs Dach. Die dürfte sich neben den Energiekosten – steigend wegen der CO2-Gebühr – auch in den Wartungskosten für die KWK bemerkbar machen. Einfach deshalb, weil ein Standard- Wartungsvertrag den Service nach x Laufstunden vorsieht, nicht dagegen auf Volllaststunden aufbaut. Jeder Start zählt, gleichgültig ob 2,5 oder 6 kW elektrische Leistung abgerufen werden. Das erhöht die Wartungskosten pro Kilowattstunde. Das Wartungsintervall für das „XRGI 6“ von EC Power beträgt 10.000 Betriebsstunden oder zwei Jahre.

In Kombination mit Wärmepumpe noch wirtschaftlicher

Die Erfahrung im eigenen Haus brachte den Eigentümer auf eine weitere Idee. Der Wärmespeicher von 850 l und der separate Trinkwasserspeicher erlauben ihm, das BHKW bei Strombedarf zu starten und die eventuell im Moment nicht benötigte Wärme einzulagern. Das hat aber seine Grenzen, vor allem platzmäßige. Der umgekehrte Fall, Wärmebedarf ja, Strombedarf nein, stößt eigentlich nicht gegen ein Limit, nur verschenkt ein BHKW-Betreiber mit der Netzeinspeisung anstelle des Eigenverbrauchs Geld. Also schaute sich Felix Kruse bei den Nachbarn um. Welche Haustechnik steht dort? Können wir uns zu einer kostenreduzierenden Mini-Quartierslösung zusammentun? Sein Vis-à-vis mit einer in die Jahre gekommenen Erdgasheizung, aber einer 6-kW-PV-Anlage auf dem Dach und zwei E-Autos inklusive intelligenter Wallbox zeigt großes Interesse. „Wir haben ein EC-Power-BHKW, der Nachbar PV mit Speicher, wir haben E-Autos – alles, nebenbei gesagt, aus Meyer-Hand, denn zur AG gehört auch ein Autohaus – und einen betagten Erdgaskessel. Den, so sieht unser Plan aus, wollen wir durch eine Wärmepumpe ersetzen.“ Die Stadtwerke ließen sich mit ins Boot holen, „die brauchen wir, denn wir müssen unter der Straße durch. Die Wärmepumpe betreiben wir im Sommer mit PV-Strom. Dann ist sie klimaneutral. Wir werden sie so dimensionieren, dass das BHKW auf eine maximal mögliche Stundenzahl kommt. Das fährt dann kostenoptimal, da unserer Vergütung noch der Alttarif ohne Begrenzung der jährlichen Vollbenutzungsstunden zugrunde liegt. Im Prinzip besteht ja Zeitgleichheit. Wenn wir Wärme benötigen, wird das Haus nebenan ebenfalls heizen wollen, jedoch mit Strom. Den erhält es zukünftig aus unserem »XRGI« wesentlich preiswerter.“

Freitag, 12.11.2021

Von Bernd Genath
Düsseldorf
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