Die nächsten Schritte
An diese "Leichtigkeit des Arbeitens" möchten die Fachbereiche von Hinterschwepfinger in Zukunft noch stärker anknüpfen. Das Ziel ist, dem Bauherrn ein komplettes 3D-Gebäudedatenmodell zu übergeben, in dem sich der ganze Prozess der Planung widerspiegelt. Wenn alle Daten bereits einmal erfasst wurden, macht es aus Sicht des Servicegedanken doch Sinn, so Projektleiter Schwinke, dieses dem Auftraggeber zur Verfügung zu stellen: "Dieser könnte es für das Facility Management nutzen. Die Wartung von Brandschutzklappen, zum Beispiel, wäre dann keine mühevolle Detailarbeit, sondern eine Aufgabe, die auf Knopfdruck passieren könnte und immer für die nötige Gebäudesicherheit sorgen würde." Auch hier ist die Übernahme relevanter Daten für das Facility Management über den offenen BIM-Standard der IFC-Schnittstelle möglich. Reichert man im Anschluss das Modell mit noch nötigen Daten für den Betriebs- und Wartungsmodus eines Gebäudes an, ist der Lebenszyklus eines Projektes am BIM-Modell realisierbar.
Das oberbayerische Unternehmen investiert dabei weiter in die Zukunft und beschäftigt einen Ingenieur im dualen Masterstudium mit dem Studien-Schwerpunkt "Digitales Bauen". "Derzeit analysiere ich im Segment der Kalkulation die aktuellen Prozesse, eingesetzte digitale Werkzeuge und die verschiedenen Austauschformate", erläutert Alexander Koch. Ein gesamtes digitales Modell besteht aus unterschiedlichsten Fachmodellen der einzelnen Abteilungen, die mit ihren Softwares IFC-Dateien übergeben können. Ein Teilerfolg für ihn wäre es, wenn er ein weiteres digitales Instrument zur Qualitätssicherung ermitteln könnte, das dem Gesamtmodell vorgeschaltet wäre und somit eine bessere Planungs- und später dann Ausführungsqualität erreichen lassen würde. Bei der Orca AVA erledigt diese Aufgabe bereits das IFC-Diagnosetool: Es listet Auffälligkeiten, die bei der Übernahme von der CAD-Software in die AVA-Software entstanden sind, auf und schlägt dem Anwender eine Liste zur Bearbeitung und Freigabe vor.