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40 Prozent Mindest-Raumluftfeuchte – ein Muss für Behaglichkeit und Gesundheit

▪ Nach Schätzungen des RKI gab es 2017/2018 rund 9 Millionen Arztbesuche und 45.000 Einweisun-gen in Krankenhäuser, die durch Grippeinfekte hervorgerufen wurden. Darüber hinaus schätzt das Institut weitere 5,3 Millionen Influenza-bedingte Arbeitsunfähigkeitstage ohne einen Krankenschein vom Arzt.

Doch gibt es tatsächlich einen direkten Zusammenhang zwischen einer trockenen Luft mit einer relativen Feuchte unter etwa 30 Prozent und der Ausbreitung und den Erkrankungen an Grippe? Dieses auch in der Medizin kontrovers diskutierte Thema wurde nun in langjährigen Untersuchungen von Forschern der renommierten amerikanischen Universität Yale analysiert. Die wichtigsten Ergebnisse der dazu im Mai 2019 veröffentlichten Studie „Low ambient humidity impairs barrier function and innate resistance against influenza infection“ lauten:

▪ Der Zusammenhang zwischen einer geringen Luftfeuchte und der Überlebensfähigkeit und Ausbreitung von Grippeviren ist vorhanden und wurde eindeutig nachgewiesen.

▪ Eine zu niedrige Luftfeuchte verringert den Selbstreinigungsmechanismus der Atemwege und führt dadurch zu einer geringeren Widerstandsfähigkeit des Immunsystems gegenüber Viren.

▪ Die Stärke der Erkrankung verschlimmert sich bei niedriger relativer Luftfeuchte unabhängig von der Viruslast. Zudem hemmt eine zu geringe Luftfeuchte die Reparaturfähigkeit des menschlichen Zellgewebes.

▪ Zudem wurde aufgezeigt, dass eine relative Luftfeuchte zwischen 40 und 60 Prozent eine virale Infektion minimiert und den Übertragungsprozess erschwert.

Auf Basis dieser Ergebnisse ziehen die Yale-Forscher folgendes Fazit: Eine geringe Feuchte ist zwar nicht der einzige Faktor, der zur Verbreitung von Grippeviren und zu Krankheiten führen kann. Das Sicherstellen einer relativen Luftfeuchte von mindestens 40 Prozent besonders in den kühlen und trockenen Jahreszeiten ist aber eine geeignete Maßnahme, um die Ausbreitung von Grippe­viren und die Zahl der Erkrankungen erheblich zu verringern.

Studienteilnehmer urteilen positiv

Neben einer Verringerung des Erkrankungsrisikos hat eine Mindest-Raumluftfeuchte auch sehr positive Auswirkungen auf die Erhöhung der Behaglichkeit und der Leistungsfähigkeit. Dazu hat das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in der Studie „Luftfeuchtigkeit am Büroarbeitsplatz“ die Bedeutung und die Wirkungen von geringen (etwa 25 Prozent r. F.) und von ausreichend hohen Luftfeuchten (rund 40 Prozent r. F.) an Büroarbeitsplätzen untersucht. Im Rahmen der Studie wurde in einem Gebäude über mehrere Monate in Referenzbüros (Temperatur etwa 22 bis 23 °C) das System zur Luftbefeuchtung ein- und ausgeschaltet.

Die Ergebnisse belegen sehr deutlich, dass Personen in Büros ohne eine geregelte Luftbefeuchtung Störungen durch eine trockene Luft beklagen, die ihr Befinden und ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Bei einer aktiven Erhöhung der Raumluftfeuchte auf etwa 40 Prozent empfand keiner der Befragten die Luftfeuchte als zu gering, für sogar 84 Prozent war die Luftfeuchte gut. Demgegenüber klagten in den nicht befeuchteten Räumen fast 70 Prozent der Teilnehmer über eine zu geringe Luftfeuchte. Zudem beurteilten 54 Prozent der Befragten die Raumluftbefeuchtung als sehr erfrischend. Auch bei der Beurteilung der Symptome „trockene Atemwege“ und „brennende Augen“ wurden in den befeuchteten Räumen die Ergebnisse signifikant um jeweils etwa 20 Prozent besser.

Zusammenfassung und Folgerungen

Es ist mittlerweile medizinisch bewiesen, dass das Sicherstellen einer Mindest-Raumluftfeuchte von 40 Prozent eine Verringerung der Gefahren zur Ausbreitung von Krankheiten wie zum Beispiel Grippe auf ein Minimum zur Folge hat.

Gleichzeitig werden ab einer relativen Feuchte von rund 40 Prozent auch die zuvor beschriebenen unangenehmen Auswirkungen von zu trockener Luft vermieden und die Menschen fühlen sich gesund, behaglich und leistungsfähig.

Weiterführende Informationen: https://www.condair.de/

Freitag, 10.09.2021

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